Die nach der Gründung des Dorfs (1332) erbaute Kirche war dem hl. Georg geweiht; im Hungerkriege (1414) raubten die Polen Kirchengeräte im Wert von 30 Mark. Nach dem Reiterkrieg (1520/21) wurde das eingegangene Kirchspiel Hasselberg zu Hohenfürst geschlagen.
Die alte, wahrscheinlich nach 1575 erbaute Kirche und ihr hölzerner Turm auf gemauertem Fundament waren um 1700 so baufällig, daß sie »fast den Einfall dräuet«. Sie wurde 1706 abgebrochen und in demselben Jahr ohne Turm neu erbaut. Diese dem S. Salvator (Weltheiland) geweihte Kirche ist ein verputzter Backsteinbau mit einem dreiseitigen Chorabschluß und einer gewölbten Sakristei an der östlichen Giebelseite. Für die zwei Glocken, die zuerst im Dachstuhl hingen, wurde um 1777 ein abseits stehender Glockenturm erbaut. Die älteste Glocke war 1404 gegossen und der hl. Maria geweiht worden, die zweite stammt von 1870.
Die etwas gewölbte Decke der Kirche wurde erst 1728 fertiggestellt und mit in Wasserfarben gemalten Bildern geschmückt. 1932 wurde das Holzgewölbe mit einer massiven Decke überzogen. Die barocke Innenausstattung – Altar, Kanzel mit dem als Zugang dienenden Beichtstuhl, Taufengel – ist zwischen 1710 und 1720 hergestellt worden. (Mehrere aus der Ordenszeit stammende Apostel- und Heiligenfiguren sowie Reste eines Schreins aus dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts. waren den Sammlungen des. Königsberger Schlosses übergeben worden.) Die Orgel (1. Organist 1708) wurde 1783 repariert und 1881 durch eine neue ersetzt. An den beiden Längsseiten des Gotteshauses ziehen sich bis zu ihrer Mitte Emporen hin, an deren Brüstungen seit 1921 die Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges aus dem Kirchspiel zu lesen sind. Unter dem Kirchensilber ist der Kelch von 1700 das älteste Stück; alle anderen Kelche, Oblatenteller stammen aus der ersten Zeit nach dem Kirchenbau. Anderes Inventargerät ist im 19. Jh. gestiftet worden.
Die Kirchenbücher gehen bis 1676 zurück. Ihre Fotokopien sind von 1676-1820 in Leipzig vorhanden.
Quelle: „Der Kreis Heiligenbeil“